Selbstvertrauen aufbauen: 3 Tipps für deinen Alltag

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Nicole starrt auf ihr Telefon. Sie möchte ein wichtiges Thema klären und die Telefonnummer prangt anklagend auf dem Zettel vor ihr. Doch der Anruf ist eigentlich schon beendet, bevor Nicole diese Nummer überhaupt gewählt hat. Sie spürt, wie ihr Selbstvertrauen in ihr inneres Tiefparterre rutscht und legt das Telefon wieder beiseite. Das miese Gefühl, irgendwie versagt zu haben, wischt sie weg mit Dingen, die grad im Moment ja nun wirklich wichtiger sind: Emails checken, mal kurz durch Social Media Plattformen scrollen, mit dem Hund Gassi gehen.

Doch Letzteres wäre tatsächlich keine schlechte Idee. Denn dann könnte Nicole darüber nachdenken, ob es wirklich persönliches Versagen ist, dass sie den Anruf nicht gemacht hat. Und sie könnte darauf kommen, dass es hier um etwas ganz anderes geht …

Zu wenig Selbstvertrauen

Denn das Gefühl von Versagen ist unmittelbar mit fehlendem Selbstvertrauen verknüpft. Beides zusammen bildet ein Alptraum Team, das manchmal schwer zu knacken ist. Wenn wir etwas nicht machen, weil wir es uns nicht zutrauen und uns danach als VersagerIn fühlen, leidet unser Selbstbewusstsein noch mehr. Was uns bei der nächsten Herausforderung einmal mehr zögerlicher werden lässt. Eine negativ Spirale setzt sich in Gang und kann dazu führen, dass wir immer mehr Chancen an uns vorbei ziehen lassen. Tschüss, Traumleben!
Es geht dabei übrigens nicht um Aufgaben, die wir ablehnen, weil wir wissen, dass wir ihnen nicht gerecht werden können. Zum Beispiel, weil wir dafür nicht ausgebildet sind oder wir nicht die nötige Zeit erübrigen können. In diesem Fall ist es schlicht ein Akt der (Selbst-)Fürsorge, abzulehnen. Doch wie kann es sein, dass wir uns etwas nicht zutrauen, obwohl wir insgeheim wissen, dass wir es könnten?

Woher kommt ein schwaches Selbstvertrauen?

Mangelndes Selbstvertrauen kann viele Ursachen haben. Es ist das Ergebnis individueller Erfahrungen aber auch gesellschaftlicher Konditionierungen. Besonders wir Frauen wurden und werden immer noch dazu erzogen, unsere Stärken eher zurückzuhalten. Manchmal so sehr, dass wir selbst nicht mehr wissen, was wir überhaupt können. Und Unterstützung oder Bestärkung aus dem Umfeld erfahren Frauen deutlich seltener als Männer, gerade wenn es um ein eigene Projekte geht. Dazu kommt unsere, meist unbewusste, Anpassung an Erwartungen von außen. Die tradierten Rollenbilder sind zwar auf dem Rückzug (endlich!!), aber die Schatten unserer Vergangenheit lauern hinter jeder Ecke. Manchmal schlagen sie unverhofft zu und können uns gefühlt um Jahre zurückwerfen. 

Auf individueller Ebene hängt ein starkes Selbstvertrauen davon ab, a) wie fördernd das Umfeld in unserer Kindheit war und b) ob wir im Laufe unseres Lebens Strategien entwickeln konnten, die unser Selbstvertrauen gesunden erhalten. Unsere Vergangenheit können wir nicht ändern, wir können sie nur so annehmen, wie sie war. Doch auch, wenn sie nicht optimal verlaufen ist (und bei wem ist das schon der Fall??), haben wir auch als Erwachsene Möglichkeiten, unser Selbstvertrauen aufzubauen.

Lies hier meinen Beitrag zu Selbstzweifeln.

3 Wege zu einem starken Selbstvertrauen

Es gibt drei Möglichkeiten, ein schwaches Selbstwertgefühl zu stärken. Welche davon die richtige ist, muss jede/r für sich entscheiden: 

  • Therapie bei fehlendem Selbstvertrauen
    greift dann, wenn das Selbstvertrauen durch schwere seelische Verletzungen geschwächt wurde, z.B. durch traumatische Erfahrungen wie sexualisierte Gewalt oder starke Vernachlässigung in der Kindheit
  • Coaching zur Stärkung von Selbstvertrauen
    ist sinnvoll, wenn es sich schwierig anfühlt, alleine daran zu arbeiten, und es ‘nur’ Unterstützung braucht, z.B. sich der eigenen Stärken bewusster zu werden
  • Übungen für mehr Selbstbewusstsein
    sind in der Regel ein guter Einstieg, sind sofort umzusetzen und lassen sich bei Bedarf durch Coaching oder Therapie erweitern

Spieglein, Spieglein an der Wand

“Wer ist die Schönste im ganzen Land?”

Die böse Königin in dem Märchen “Schneewittchen” stellt diese Frage täglich ihrem Spiegelbild. Damit ist sie vermutlich die bekannteste Vertreterin einer Person mit einem schwachen Selbstwertgefühl.
Grundsätzlich ist die Idee mit dem Spiegel gar nicht so schlecht. Und wir können sie nutzen, um wirklich etwas zu verändern. Aber nicht indem wir Fragen stellen, die kein Spiegel der Welt je beantworten könnte. Mit anderen Worten: Wir nutzen den Spiegel, um unserem Unterbewusstsein etwas mitzuteilen. Botschaften, die uns aufbauen. Botschaften, die unsere Beziehung zu uns selbst festigen. Denn wie jede andere Beziehung auch, müssen wir die zu uns selbst durch Verbindlichkeit und Vertrauen stärken.
Erst wenn wir uns selbst vertrauen, gewinnen wir mehr Selbstvertrauen.

Eine einfache Übung für mehr Selbstvertrauen

Nimm dir dazu 5 Minuten Zeit für dich und stelle dich vor einen Spiegel.

Schau dir in die Augen und begrüße dich. Dann sage zu deinem Spiegelbild:

  • 7 Gründe, weshalb du stolz auf dich bist.
  • 7 Dinge, für die du dir selbst verzeihst.
  • 7 Versprechen, die du dir selbst geben willst.

Vervollständige dazu die drei folgenden Sätze:

  1. “{dein Name} Ich bin stolz auf dich, dass _______________”
  2. “{dein Name} Ich vergebe dir, dass _____________________”
  3. “{dein Name} Ich verspreche dir, dass __________________”

Sage es laut vor dem Spiegel und nimm das, was dir gerade in den Sinn kommt. Wenn dir nichts einfällt, kannst Du die Gründe auch wiederholen, solange bis dir etwas Neues einfällt.

Überleg nicht lange, was Du sagen willst, lass die Worte einfach fließen.
Vielleicht fällt dir Tag für Tag immer nur das Gleiche ein - nicht schlimm. Es ist wichtiger, dass Du im Kontakt mit dir bleibst, dir in die Augen schaust und dir selbst sagst, worauf Du stolz bist, als jeden Tag 21 neue Ideen zu haben.

Mache die Übung mindestens 28 Tage lang einmal täglich, ein längerer Zeitraum schadet auch nicht, ehrlich!

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