Typische Selbstzweifel erkennen und auflösen

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Selbstzweifel erkennen und überwinden

Wir kennen es vermutlich alle, dieses nagende Gefühl, irgendwie nicht gut genug zu sein. Wenn sich die Freude über das, was wir gerade machen, in Unsicherheit verwandelt und plötzlich alles wie mit einem grauen Schleier überzogen zu sein scheint. Wenn wir an uns selbst und unseren Fähigkeiten zweifeln ... doch Du kannst typische Selbstzweifel erkennen und auflösen.


So kannst Du typische Selbstzweifel erkennen

Vielleicht hast Du etwas Ähnliches auch schon mal erlebt: 

Eine liebe Freundin hat Geburtstag und Du hast für sie einen Gutschein selbst gestaltet. Voller Freude und mit einem bisschen Stolz möchtest Du ihn deiner Freundin auf ihrer Feier geben. Andere Gäste sind schon da, deren Geschenke stehen auf einem Tisch. Du siehst all die Pakete, stilvoll eingepackt, viele mit Glückwunschkarten, die nicht nur hochprofessionell gestaltet sind, sondern auch richtig teuer aussehen. Dein eigener Umschlag mit dem Gutschein ist noch in deiner Tasche.
Und dort bleibt er auch, denn er wirkt auf dich plötzlich billig und wertlos. Als Du deiner Freundin dann schließlich gratulierst, lädst Du sie mündlich zu dem Event ein, für das Du den Gutschein gestaltet hattest. Wieder bei dir Zuhause landet der Umschlag im Altpapier. Und mit ihm ein weiteres Stück deines Selbstwertgefühls.

So oder ähnlich kann es aussehen, wenn wir an uns und unseren Fähigkeiten zweifeln. Plötzlich sehen wir alles, was wir machen, wie mit anderen Augen. Der Glanz ist erloschen, uns fallen nur noch die vermeintlichen Fehler in’s Auge.


Was sind typische Selbstzweifel?

Die meisten von uns haben sie schon gehört, diese nörgelnde Stimme im Kopf, die uns ungefragt ihre Meinung mitteilt über das, was wir gerade machen. Oder, besser gesagt, wie wir das machen, was wir machen: Nämlich nie gut genug… 

Selbstzweifel äußern sich häufig in Gedanken wie:

  • „Mache ich ’es’ gut genug?“ Oder auch „Bin ich gut genug?“
  • „Hätte ich mich anders - freundlicher, konsequenter, klarer … - verhalten sollen?“
  • „Bevor ich mich damit zeige, muss ich erst noch … verbessern.“

Diese nagenden Gedanken führen schließlich dazu, dass wir Projekte wieder abbrechen oder gar nicht erst anfangen. Dass wir uns generell in wichtigen Bereichen unseres Lebens zurückhalten und schließlich insgesamt weit hinter unserem Potential zurückbleiben.
Das können wir verhindern, indem wir frühzeitig typische Selbstzweifel erkennen.


Woher kommen unsere Selbstzweifel?

Selbstzweifel entstehen nicht über Nacht und wir werden auch nicht mit ihnen geboren.
Sie sind das Ergebnis unserer Erfahrungen, unserer Interaktionen mit anderen Menschen und mit der Welt. Die Strukturen, in denen Selbstzweifel wachsen können, werden oft schon in der Kindheit angelegt und dienen ursprünglich einem noblen Zweck: Sie sollen uns schützen. Vielleicht indem wir die Sichtweise unserer Eltern übernehmen, um dazu zu gehören oder schlicht eine Erklärung suchen für etwas Unangenehmes, das wir erleben.

Und genau dies macht es uns auch als Erwachsene so schwer, unsere inneren Strukturen (oder auch innere Muster) zu verändern. Je älter wir werden, desto mehr haben sie sich verfestigt, desto tiefer sind sie in unserem Unbewussten vergraben worden.


Selbstzweifel sind das Ergebnis unbewusster Glaubenssätze

Im Kern unserer Zweifel an uns selbst und unseren Fähigkeiten stehen meist innere Überzeugungen, also die Art und Weise, wie wir uns selbst und die Welt sehen.
Sätze wie „Ich kann es sowieso niemandem recht machen“ oder „Wenn ich mich zeige, wie ich wirklich bin, kann mich niemand lieb haben“ können der wahre Ursprung unserer Selbstzweifel sein.
Darum herum bildet sich im Laufe der Jahre Schicht um Schicht von vermeintlich vernünftigen Erklärungen, die uns helfen sollen, mit diesen inneren Mustern zu leben. Ohne zu merken, dass diese Überzeugungen Lügen sind. 

Lügen, die wir glauben mussten, um zu überleben.


Was kannst Du tun bei Selbstzweifeln?

Auch wenn sich das verrückt anhört: Der erste - und wichtigste - Schritt ist Dankbarkeit.
Sei dankbar dafür, dass Du Strategien entwickeln konntest, die dir geholfen haben, schwierige Situationen in deiner Kindheit zu meistern.
Es ist ein bisschen so wie nach einem Beinbruch. Die ersten Schritte kannst Du nur mit Stützen machen, aber sie helfen dir, wieder auf die Beine zu kommen. Wenn Du nach und nach dein Bein wieder belasten kannst, brauchst Du die Krücken nicht mehr und kannst sie zurück in den Keller stellen. Nur … unsere inneren Krücken sind uns oft gar nicht bewusst. Wir benutzen sie tagein, tagaus obwohl wir schon längst aus ihnen herausgewachsen sind.
Schau also mit Wertschätzung und Dankbarkeit auf diese inneren Muster, sie haben dir einst sehr geholfen.

Der zweite Schritt ist es, diese Muster zu erforschen. In welchen Situationen treten sie besonders in Erscheinung? Nimm dir ein paar Tage oder Wochen, in denen Du einfach nur beobachtest, wann Du dich wie verhältst. Du kannst deine Beobachtungen, Erkenntnisse auch aufschreiben, hier beschreibe ich eine Übung dazu.

Wenn Du deine wichtigsten Muster erkannt hast, frage dich einmal: 

  • „Was muss jemand über sich selbst oder das Leben denken, der diese Muster entwickelt hat?" 
  • "Für welche Glaubenssätze wären diese Muster die passende Antwort?“

Sobald Du diese Antworten gefunden hast, bist Du schon ein großes Stücke weiter. Du hast eine Erklärung für deine Selbstzweifel und kannst ihnen ganz anders begegnen, weil Du den wahren Hintergrund kennst: deine Stärke und Fähigkeit, die besten Strategien für dein Über-Leben zu entwickeln.


Wann Du dir professionelle Unterstützung holen solltest

Manchmal geraten wir allerdings auch an unsere Grenzen und merken, dass wir alleine nicht mehr weiter kommen. Besonders das sogenannte Impostor Syndrom (Hochstapler-Syndrom), bei dem massive Selbstzweifel im Hinblick auf die eigene Leistungsfähigkeit auftreten, bedarf es manchmal einer einfühlsamen professionellen Begleitung.
Wenn die Kluft zwischen eigener Wahrnehmung und Fremdwahrnehmung von unseren Fähigkeiten / Leistungen so groß wird, dass wir unsere Erfolge nur noch als Zufall oder Glück abtun, ist es sinnvoll, sich beim ‚Brückenbau‘ Hilfe zu holen.
In einem sicheren Setting (z.B. Coaching) können wir diese Kluft überwinden, unseren Blick auf uns selbst neu justieren und die versteckten einschränkenden Glaubenssätze transformieren.
Dann ist der Weg offen für einen konstruktiven Umgang mit unseren Leistungen, bei denen wir  den Blick frei haben für die Aspekte, die wir tatsächlich noch optimieren können und denen, die genug sind.

Gut genug.


Kennst Du Menschen, die das Gefühl haben, dass ihre Selbstzweifel sie in wichtigen Bereichen so richtig blockieren? Dann teile diesen Artikel gern mit ihnen ...

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